Städtisches

Wasser und Wald vor der Haustür

Vom Bergbau geprägt, war Nietleben Anfang des 20. Jahrhunderts das größte Dorf im Saalkreis. Heute ist Nietleben ein liebenswerter Stadtteil Halles – hier sind Alt und Neu, Industriegeschichte und Natur im Einklang.

Wenn Regina Scheiding ihre Fenster öffnet, hört sie Vogelgezwitscher und im Sommer fröhliche Kinderstimmen vom anderen Ufer des Heidesees – sonst nichts. Sie blickt in ihren kleinen Garten hinterm Haus an der Berghalde 9 und lächelt zufrieden. „Wenn sich im Herbst das Laub lichtet, blicke ich direkt auf den Heidesee“, erzählt sie. „Und im Sommer kann ich einfach in Badelatschen durch die Gartentür zum See gehen“. Jeden Morgen zieht die 75-jährige GWG-Mieterin dann ihre Bahnen im angenehm kühlen Wasser.

Als Familie Scheiding 2008 nach 39 Jahren als treue GWG-Mieter aus ihrer Wohnung in der Paul-Thiersch-Straße in Halle-Neustadt nach Nietleben zog, war das für das Ehepaar ein Riesenglück: eine Erdgeschosswohnung mit 3 Zimmern, genau die richtige Größe mit Bedacht auf ein altersgerechtes Zuhause. Ein Balkon wäre völlig überflüssig, denn hier ist das Highlight der eigene kleine Garten hinterm Haus. Hier kann Peter Scheiding seiner Gartenliebe frönen. Das Rentnerpaar baut jedes Jahr zahlreiches Gemüse an. Stolz berichtet Peter Scheiding von seiner erfolgreichen Zucchiniernte in diesem Jahr: 89 Zucchini. Die lauen Sommerabende verbringen sie gern mit ihren befreundeten Nachbarn in der gemütlichen Sitzecke bei einer Runde Rommé oder Skat.

Lieblingsplatz: Mietergarten

Als die GWG Halle-Neustadt im Jahr 2017 die zum Verkauf stehenden Gebäude Berghalde 9 und 10 von der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) erwarb, war die „Rückkehr“ zu ihrem bekannten Vermieter, der GWG, für Familie Scheiding ein weiterer glücklicher Zufall. „Zum angekauften Nietlebener Gebäudeportfolio der HWG, das die GWG aufgrund der prädestinierten Lage am Rand der Dölauer Heide und der Nähe zu Halle-Neustadt erwarb, gehören unter anderem die drei Liegenschaften mit insgesamt 26 Altbauwohnungen in der Eislebener Straße 46, 46 a, Heidestraße 12 und am Gustav-Menzel-Platz 3 und 4“, erklärt Michael Hofmann, GWG-Projektentwickler. „Zu fast allen Wohnungen mit 2 bis 5 Zimmern gehört ein Mietergarten. Das ist hier das Besondere und für viele GWG-Mieter der Lieblingsplatz”, ergänzt Katrin Stange, Bereichskoordinatorin Wohnungswirtschaft, und fügt hinzu: „Für einige Gebäude stehen in den nächsten Jahren strategische Entscheidungen zur Bestandsentwicklung und Objektsanierung an.“ Und wenn das Wohnen im Alter beschwerlich wird, dann bietet die GWG-Seniorenwohnanlage Siedlung Neuglück 20 b am Ortsrand von Nietleben eine gute Wohnalternative mit barrierearmen Wohnungen, Betreuungs- und Hilfsangeboten im Haus, so dass jeder hier selbstbestimmt und gut umsorgt – und vor allem nicht allein – wohnen kann.

Vom Bergbaudorf zur Wohnidylle

Die Relikte des Bergbaudorfs Nietleben spürt man an vielen Orten: Straßennamen – Siedlung Neuglück, Berghalde – erinnern an damals. Umgangssprachlich spricht der Nietlebener übrigens von den Zementhäusern, wenn er die im frühen 20. Jahrhundert errichteten GWG-Wohnhäuser in der Berghalde und Eislebener Straße meint. Gute 100 Jahre, bis 1931 wurde in und um Nietleben zunächst im Tagebau, später im Untertagebau, Braunkohle, Muschelkalk und Ton gewonnen. Es siedelten sich Zementfabriken und Ziegeleien an. Der Heidesee, ein Tagebaurestloch, kann als Zentrum des ehemaligen Grubenfeldes bezeichnet werden. Mit den Bodenschätzen kam der Wohlstand und Nietleben wuchs zu dem größten Dorf im Saalkreis mit rund 5.000 Einwohnern an. 1950 wurde Nietleben nach Halle eingemeindet. Heute ist es beschaulicher hier und der Stadtteil mit der in den 1920er Jahren entstandenen Gartenstadt, eine der begehrten Wohnlagen in Halle.
Nietleben mit seinen heute ca. 2.600 Einwohnern hatte Familie Scheiding bis zu ihrem Umzug nur als Durchfahrtort zu ihrem damaligen Wochenendgrundstück in Dölau wahrgenommen. Schnell lernten sie den westlichen Stadtteil mit seinem „ländlich-idyllischen Charakter“ für sich als perfekten Wohnstandort kennen und lieben. „In Nietleben wohnt man wunderbar ruhig im Grünen und gleichzeitig stadtnah“, beschreibt Regina Scheiding den am Nordwestrand von Halle-Neustadt gelegenen Stadtteil. Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig erreichbar, für größere Besorgungen und die medizinische Versorgung ist die Neustadt nicht weit. Familien freuen sich über eine Kita und Grundschule im Ort und vor allem die Freizeit lässt sich in Nietleben überaus vielfältig gestalten. Dabei ist der Heidesee für Anwohner als auch Ausflügler der Dreh- und Angelpunkt zahlloser Aktivitäten im Stadtteil: baden, angeln, wandern, radeln, reiten sind nur einige Ideen.

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