Städtisches

Stadttauben: Zwischen Herausforderungen und Lösungsansätzen

Wer sich in der Stadt aufhält, kommt an Ihnen nicht vorbei: Tauben. Die Taubenpopulation im Stadtgebiet Halle (Saale) wird immer größer. Sie belagern Plätze, Dächer und Balkonbrüstungen. Ihr Kot zerfrisst Steine, korrodiert Metalle und hinterlässt verdreckte Balkone und Fassaden zum Ärgernis von Bewohnerinnen und Bewohnern.

Warum gibt es so viele Tauben in der Stadt?

Stadt- oder Straßentauben sind Nachkommen der Haustaube, einem Haustier, das von Menschen gezüchtet, domestiziert und anschließend ausgesetzt wurde. Aus der Zucht und Nutzung der Tauben als Brieftaube oder auch als Fleisch- und Eierlieferant, entwickelte sich ein Brutzwang, der bis heute anhält, und vor allem in Städten für viele Probleme sorgt.

Sollte man Tauben füttern?

Durch die stetig wachsende Taubenpopulation steht den Tauben kein artgerechtes Futter in ausreichender Menge zur Verfügung und sie sind darauf angewiesen, sämtliche Essensreste von Menschen zu verzehren, die in den meisten Fällen bereits verschimmelt oder für Tauben absolut ungeeignet sind. Die nicht artgerechte und unkontrollierte Fütterung von Taubenschwärmen führt letztendlich zu einem geschwächten Immunsystem der Tiere, zur Ausbreitung von Krankheiten und zu einem weißen, schlierigen Kot, der Städte und Balkone verunreinigt. Außerdem können durch ausgelegte Nahrungsmittel auch weitere Tiere, wie beispielsweise Ratten, angelockt werden. Die private Fütterung von freilebenden Stadttauben ist demnach keine tierschutzgerechte Lösung und ist grundsätzlich in unserer Saalestadt untersagt.

Die nachhaltige Lösung: erfolgreiches Tauben-Management

Die einzig wirksame und tierschutzgerechte Methode, um die Taubenpopulation nachhaltig zu verkleinern und gesunde Tiere zu bekommen, ist die Errichtung betreuter Taubenschläge. Dort können die Tiere mit artgerechtem Futter, Wasser und geeigneten Brutplätzen versorgt werden. Wird der betreute Taubenschlag von den Tauben angenommen, verbringen die Tiere auch die meiste Zeit darin. Somit sammelt sich ein Großteil des Taubenkots in den Schlägen und nicht in den Städten. Auch Krankheiten können dadurch besser kontrolliert und eingedämmt werden.

Auf dem Dach des Hauptbahnhofs in Halle werden seit Frühjahr 2021 Tauben im ersten Taubenschlag der Stadt durch ein gemeinsames Projekt des Tierschutz Halle e.V. und der Deutschen Bahn AG betreut. Ziel der DB ist es, die bettelnden Tiere aus der Bahnhofshalle heraus und auch weg vom belebten Vorplatz zu locken. Langfristig bietet da nur ein betreuter Schlag die einzig erfolgsversprechende und vor allem tierschutzgerechte Lösung. Nahezu täglich kümmert sich die AG „Stadttauben“ vom Tierschutz Halle e.V. um Tauben-Notfälle: verletzte, ausgehungerte oder kranke Tiere.

Unter der Mailadresse agl@tierschutz-halle.de oder unter folgender Telefonnummer 0159/04977841 können Notfälle dieser Art gemeldet werden.

Weitere Informationen

Tierschutz Halle

 

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